Howard Morlands Modell eines H-Bomben-Sprengkopfs. Die
Explosion eines Sprengkopfs dieser Grösse entspricht ungefähr
der von zwanzig Hiroshima-Bomben. Solche Sprenköpfe tragen MX-,
Trident-, Minuteman und Cruise Missiles.
Der moderne thermonukleare Sprengkopf wird als "physikalisches Paket" bezeichnet. Dies ist der Kern einer Wasserstoffbombe, bei deren Explosion Kernspaltung und -verschmelzung zusammenwirken. Ein Sprengkopf dieser Grösse würde etwa 123 kg wiegen. Howard Morland machte der der Öffentlichkeit erstmals die Wirkungsweise der Wasserstoffbombe sichtbar. Die Angaben über ihre Konstruktion und Zusammensetzung stellte er zusammen aus öffentlichen zugänglichenlichen Quellen sowie Gesprächen mit Vertretern von Industrie und Regierung. 1979 verklagte ihn die amerikanische Regierung, um die Veröffentlichung seines Artikels "The H-bomb Secret (To Know How Is to Ask Why)" in der Zeitschrift The Progressive zu verhindern. Morland begüsste das Verfahren und beharrte darauf, das es in bezug auf die Konstruktion der H-Bomhe keine wissenschaftlichen Geheimnisse mehr gibt. Vor Gericht wies er nach, das seine Angaben aus öffentlichen Quellen stammen. Er gewann den Prozess und veröffentlichte seinen Artikel. Howard Morland Howard, Sie haben, bevor die meisten über solche Waffen nachzudenken begannen, die Informationen über die Wirkungsweise einer thermonuklearen Bombe zusammengesucht und für alle sichtbar ein Modell ihres inneren Aufbaus angefertigt. Wie lange haben sie dazu gebraucht, und was haben sie dabei herausgefunden? Nun, es dauerte sechs Monate, bis ich das Geheimnis der H-Bombe heraus hatte. Als ich mit meinen Recherchen anfing, schaute ich als erstes in einige Nachschlagewerke. Eines davon war die Encyclopedia Americana, die in öffentlichen Bibliotheken überall im Land auf dem Regal steht. Sie enthielt eine sehr merkwürdige Zeichnung von einem thermonuklearen Sprengkopf mit einer Atombombe am einen Ende und einem Klumpen von irgendwas — Lithium-6 Deuterid — am anderen. Die anderen Nachschlagewerke hatten zwar auch Zeichnungen von H-Bomben, aber dies war die einzige, bei der die Stufen getrennt waren. Und wie sich herausstellte, war mit dieser "Trennung der Stufen" das Konstruktionsprinzip richtig wiedergegeben. In dieser einen Abbildung in einer einzigen Enzyklopädie fand ich also den Kern des H-BombenGeheimnisses. Und was ist dieses Geheimnis? Als die Regierung versuchte, die Veröffentlichung meines Artikels im Progressive zu verhindern - was ihr auch sechs Monate gelang -, da argumenierte sie, ich hätte in meinem Manuskript drei Elemente des H-BombenGeheimnisses preisgegeben.
Auszüge aus Howard Morlands Artikel "Das Geheimnis der H-Bombe (Wissen urn das Wie heisst fragen nach dem Warum)", erschienen im November-Heft 1979 der Zeitschrift The Progressive: "Die Beschäftigung mit den Details ist zugleich
eine ständige Erinnerung daran, dass diese Waffen real sind. Für die
meisten Menschen besteht die grösste Schwierigkeit beim Verstehen nuklearer
Waffen darin, sie als physische Gegenstände zu sehen, und nicht nur
als abstrakten Ausdruck von Gut oder Böse.
Die Risken einer Weiterverbreitung von Atomwaffen sind abzuwägen gegen
den Nutzen, den die Öffentlichkeit hat, wenn sie mehr darüber weiss,
wie und warum die Waffen hergestellt werden.
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